Wie können Sie gut Abschied nehmen?

Bei vielen Menschen ruft der Tod eine Verunsicherung hervor. Speziell wenn der Sterbefall im engsten Familienkreis eintritt, tauchen viele Fragen auf: Was soll und muss ich jetzt tun? Was darf ich tun? Ist das überhaupt erlaubt und möglich? Was hilft mir weiter? Was würde ich evtl. später bereuen?

Nehmen Sie sich Zeit. Zeit über diese Fragen nachzudenken und bewusste und damit weise Entscheidungen zu treffen. Diese Entscheidungen werden Ihnen helfen, zu trauern und gut Abschied zu nehmen. Wir stellen Ihnen nachfolgend eine Mischung aus alten Ritualen, aber auch neuen Konzepten vor. Sie sind vollkommen frei, das zu tun, womit Sie sich am wohlsten fühlen. Wichtig ist, Sie bestimmen den Zeitpunkt und die Art wie Sie Abschied nehmen möchten. Jeder trauert und verabschiedet sich auf seine eigene, persönliche Weise.

Vor der Trauerfeier können Sie…

  • zur Besprechung der Trauerrede Freunde und Verwandte zu Rate ziehen, oder Sie zur Besprechung einladen. Das kann sehr hilfreich sein. Auch weil jeder seine eigene Beziehung, seine eigenen Erlebnisse mit der / dem Verstorbenen hatte.
  • die / den Verstorbenen offen aufbahren lassen. Es kann Ihnen helfen, noch einmal die / den Verstorbenen zu berühren, ihr in das Gesicht zu blicken, mit ihr zu reden und ihren Frieden zu spüren. Das macht den Tod begreifbarer und kann helfen, ihn anzunehmen, ihn zu akzeptieren.
  • der / dem Verstorbenen Schmuck wie Ohrringe, Ehering oder Uhr selbst abnehmen oder auch bewusst anziehen und den Sarg selbst schließen. Auch solche Gesten können dabei helfen, den Tod zu begreifen.
  • Totenwache halten: Dies ist ein Ritual, das sich seit Jahrhunderten bewährt hat. Hier wird die / der Verstorbene gemeinsam abends und nachts besucht, es wird mit ihm und über ihn geredet, er wird nochmals in alles mit einbezogen und es wird ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Gemeinsamkeit erweckt.
  • den Sarg oder die Urne bemalen, verzieren, selbst gestalten: Besonders bei jungen oder sehr kreativen Menschen ist dies oftmals ein Weg, die eigene Trauer zu verarbeiten. Es wird für die / den Verstorbene etwas sehr individuelles gestaltet / geschaffen und man kann seinen Emotionen dabei Raum geben.
  • Bilder machen und Totenmasken / Fingerabdrücke anfertigen (lassen): Viele Betroffene berichten, dass sie Fotografien, Totenmasken und Fingerabdrücke der / des Verstorbenen als ein Instrument empfinden, sie in ihrer Trauer zu trösten.

Während der Trauerfeier können Sie…

  • ein Kondolenzbuch auslegen lassen: Die Trauergäste können hier ihren Namen oder auch persönliche Gedanken hineinschreiben.
  • ein Bild der / des Verstorbenen aufstellen: Aufgestellt werden die Bilder meist in der Trauerhalle, manchmal auch am Eingang. Auch eine Collage mit mehreren Bildern ist eine Möglichkeit.
  • für jeden Trauergast eine Kerze bereithalten: Diese werden dann am Sarg oder an der Urne angezündet und abgestellt.
  • jedem Trauergast Blumensamen mitgeben: Dies ist ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen, dass das Leben weitergeht.
  • jedem Trauergast eine Rose mitgeben: Dies ist ein Symbol für Liebe, Schönheit, Schmerz aber auch Vergänglichkeit.
  • Musik auswählen, welche der / dem Verstorbenen entspricht: Mittlerweile ist man nicht mehr an die traditionelle Orgelmusik gebunden. Oft werden Musikstücke über CD, USB oder Bluetooth eingespielt mit denen man eine Verbindung zu der / dem Verstorbenen herstellen möchte. Auch am Grab besteht die Möglichkeit durch das Einspielen eines Musikstückes eine besondere Atmosphäre zu schaffen und das Versenken des Sarges oder der Urne zu begleiten.
  • einander an den Hände fassen: Das könnte während der Musik sein und erzeugt nochmals ein Gefühl der Verbundenheit, der Zusammengehörigkeit.

Nach der Trauerfeier können Sie…

  • gemeinsam Essen oder Kaffee trinken gehen.
  • zu einem gemeinsamen Spaziergang einladen.
  • immer wieder bewusste Trauerrituale in den Alltag einbauen: Eine Möglichkeit wäre gemeinsam Kerzen anzuzünden, Gedichte zu lesen oder auch Bilder anzusehen.
  • mit anderen Trauernden reden: Um Erfahrungen auszutauschen, vielleicht ein wenig gemeinsam zu weinen oder zu lachen.
  • am Jahrestag eine kleine Gedenkfeier halten oder eine Messe lesen lassen.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner